Mensch und Digitalisierung

Viele Mitarbeiter tun sich schwer, sich nicht vom Stress auffressen zu lassen. Wir sind die erste Generation, die der rasenden Digitalisierung ausgesetzt ist. Unser Körper und vor allem unser Geist passt sich nicht in der gleichen Geschwindigkeit an, wie wir die Veränderung erleben. Wir verfügen auch über keine Elterngeneration, die uns auf diese Entwicklungen hätten vorbereiten können. Die Menschen die sich derzeit im arbeitsfähigen Alter befinden, haben häufig alle Hände voll zu tun sich selbst zu organisieren und sich unter den rasenden Veränderungen zurecht zu finden. Sie wachsen selbst gerade zur Elterngeneration heran, die erstmals ihren Kindern etwas mitgeben wollen, was diesen hilft in der digitalen Welt Orientierung zu haben.

Den Geist ausstatten

Es gibt jedoch eine Art Rüstzeug, um Menschen in die Lage zu versetzen, sich selbst zu helfen. Studien und neurowissenschaftliche Forschungsergebnisse belegen das. Doch in den wenigsten Fällen kommt dieses Wissen zum Einsatz. Nur wenige Unternehmen helfen ihren Mitarbeiter Zugang zu diesen relativ neuen Erkenntnissen zu bekommen. Da das Rüstzeug im Aufbau mentaler Fähigkeiten liegt und gerade im Westen mentales Wissen oft als esoterischer Humbug abgetan wird, kommt der Nutzen aus der Theorie nicht in die Praxis. Im Lebensalltag von Arbeitnehmern findet die Anwendung mentaler Übungen faktisch nicht statt.

Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen

Doch gerade mentales Training und der kurzzeitige Rückzug aus den sozialen Medien und dem digitalen Umfeld, hilft bei der Bewältigung der neuen Herausforderungen. Meist sind Auszeiten und Pausen das Erste, was wegfällt, wenn es stressig wird. Achtsamkeit & Mindfulness haben es sich zum Ziel gesetzt zumindest mal das Wissen zu vermitteln, damit die Menschen überhaupt erstmal in die Lage versetzt werden, eine Entscheidung zu treffen. Wer nicht weiss, dass es echte Möglichkeiten gibt, sich besser zurechtzufinden und den empfundenen Stresslevel zu senken, der kann sich auch nicht dafür oder dagegen entscheiden. Für die Nutzbarmachung dieses Wissens, ist es wichtig, den rein wissenschaftlichen Ansatz bei Meditation und Achtsamkeitstraining in den Vordergrund zu stellen. Die Akzeptanz erhöht sich, wenn die Meditation von allen weltanschaulichen oder dogmatischen Ansätzen befreit wird. Dieser Ansatz bringt Unternehmen in die Lage, ihren Mitarbeitern neutralen Zugang zur mentalen Stärkung zu geben.

Fakten

Mittels Magnetresonanztomographie konnte bei Teilnehmern von Meditationskursen gezeigt werden, dass sich die Dichte der sogenannten grauen Substanz erhöht hatte. Die Studien zeigen, dass bereits eine kurze Übungsphase von etwa 25 Stunden zu nachweisbaren Veränderungen in den Gehirnteilen führt. Betroffen sind Areale die für Angststeuerung, Lernprozesse, Selbstwahrnehmung und Stressempfinden zuständig sind.

 

Wieso ein buddhistischer Mönch?

Auf diesem Bild ist der buddhistische Mönch und promovierte Molekularbiologe Matthieu Ricard zu sehen. Er  hielt am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg einen Vortrag über wissenschaftliche Untersuchungen an sehr meditationserfahrenen buddhistischen Mönchen. Ricard sieht im Üben von Achtsamkeit und Meditation ein spezielles mentales Training. Er bezeichnet es auch als Geistesschulung.

Eine Studie nach der anderen…

… zeigt, dass Meditation und Achtsamkeit nahezu jeden Bereich unsers Lebens positiv beeinflussen. Unser Geist, unser Körper, unser gesamtes Wohlbefinden entwickelt sich durch beständiges Üben zum Besseren. Gäbe es eine Pille, die dazu in der Lage wäre, was der Meditation in den vielen Studien zugeschrieben wird, die Menschen würden viel Geld dafür zahlen. Die Anwendungen im medizinischen Kontext werden derzeit noch mehr erforscht. Hiefür eignet sich die MBSR-Methode. Da hier Meditation nach einem festen 8-Wochen-Programm gelehrt wird. Erfunden hat es Jon Kabat-Zin. Es wird seit mehr als 30 Jahren praktiziert und da es immer gleich angewendet wird, ist diese Art der Meditation besonders gut für vergleichende Studien heran zu ziehen.